Wie sehen Sie die Welt im Jahr 2050 und was wünschen Sie sich?
Die Welt wird einen Teil des Individualismus zugunsten von gemeinschaftlichen, übergeordneten Interessen untergewichtet haben. Idealerweise ist dies durch Erkenntnis und eine breite
gesellschaftliche Bewegung statt durch verordnete Doktrin geschehen.
Warum macht die Zukunft ein anderes Wirtschaften notwendig?
Die Notwendigkeit eines optimierten Wirtschaftssystems der Zukunft ergibt sich aus der Tatsache, dass viele unserer natürlichen Ressourcen endlich sind. Um eine nachhaltige und
langfristige Wirtschaft zu gewährleisten, müssen wir darüber hinausgehen, lediglich auf Ressouchen zu achten. Wir müssen den Kreislaufgedanken auf alle Aspekte der Wirtschaft
ausdehnen, einschließlich Energie, Arbeitskraft und Kapital. Zukünftige Entscheidungen sollten nicht nur auf dem aktuellen Wissen basieren, sondern auch eine Berücksichtigung von
Zukunftsprojektionen miteinschließen, um langfristige ökologische und soziale Nachhaltigkeit sicherzustellen. Dies erfordert ein Umdenken und eine Anpassung in der Art und Weise, wie
wir Wirtschaft betreiben und Wohlstand schaffen, um den Anforderungen einer sich verändernden Welt gerecht zu werden.
Erzählen Sie uns bitte von einem Schlüsselerlebnis, das Ihre Weltanschauung verändert hat.
Ich bin Bergsteiger und als solcher viel in der Natur aber auch in anderen Kulturen unterwegs. Wo ich vor 20 Jahren noch Eisrouten geklettert bin, sind es heute teilweise Felsrouten.
So dies in Entwicklungsländern wie Nepal geschieht, besteht bei den Einheimischen große Not ihren Lebensunterhalt zu verdienen, so dass Ressourcenschutzdiskussionen für sie (heute)
keine Bedeutung haben. Hier müssen wir reichen Nationen dringend offen und ohne Selbstoptimierungsansätze unterstützen.
Was sind die für Sie wichtigsten Parameter der Qualitativen Ökonomie?
Wir müssen zum einen den in der heutigen Wirtschaft durchaus gebräuchlichen Begriff der Total Cost of Ownership weiterentwickeln und auf viel mehr Lebensbereiche anwenden. Der Preis
eines Produktes bzw. einer Dienstleistung muss z.B. alle Folgekosten enthalten, hier müssen wir szenarienbasiert klug in die Zukunft projizieren können. Auch werden wir anerkennen
müssen, dass es mehr zur Entscheidungsfindung benötigt, als dass, was wir heute üblicherweise verarbeiten. Emotionale Intelligenz in Verbindung mit Diversität wird z.B. auch hier mehr
und mehr wichtiger Bestandteil kleiner und großer, hoffentlich besserer Entscheidungen werden.
Was sollten wir tun und was sollten wir lassen, um Qualitative Ökonomie zu schaffen?
Um eine Qualitative Ökonomie zu schaffen, ist es entscheidend, Entscheidungen in vielfältigen Settings und Teams zu treffen, die verschiedene Perspektiven und unkonventionelle
Herausforderungen berücksichtigen, mithin geht es um ein unorthodoxes challengen. Wir müssen Technologie nicht nur nutzen, um die Effizienz zu steigern, sondern vor allem, um die
Effektivität zu maximieren. Dies erfordert intelligente Verknüpfungen, die das Beste aus verschiedenen Branchen, Regionen und anderen Bereichen kombinieren, zum Wohle der
Gesellschaft. Ein weiterer wichtiger Schritt ist, Protektionismus auf ein Minimum zurückfahren, um den freien Austausch von Ideen, Gütern und Dienstleistungen zu fördern. Dieser
ganzheitliche Ansatz kann dazu beitragen, eine Qualitative Ökonomie zu schaffen, die auf Nachhaltigkeit, Innovation und sozialem Wohlstand ausgerichtet ist.