Wie sehen Sie die Welt im Jahr 2050 und was wünschen Sie sich?
Die Welt im Jahr 2050 aus der heutigen Perspektive zu sehen, verheißt aus einer bescheidenen deutschen bzw. europäischen Sicht auf Basis objektiver Faktoren nichts Gutes. Dies gilt
insbesondere dann, wenn wir die Herausforderungen nicht aktiv angehen. Dazu gehört auch die freiheitlichen Werte durch eine Weiterentwicklung unserer Demokratie grundlegend an die
neuen Gegebenheiten anzupassen, um eine Chance im Wettbewerb gegen autokratische Systeme zu haben. Asien wird aus meiner Sicht die zentrale Rolle in ökonomischen als auch politischen
Fragen eingenommen haben. Weitreichende technologische Entwicklungen haben dann einen Beitrag zur Lösung von Fragen zur Energiegewinnung, zur Ernährung der Weltbevölkerung und neuer
Lebensformen geleistet.
Ich wünsche mir, dass die notwendige weltweite Wohlstandsmehrung in Einklang mit den vorhandenen Ressourcen gebracht wurde.
Warum macht die Zukunft ein anderes Wirtschaften notwendig?
Die bestehenden Formen der klassischen Wertschöpfung, die Lenkung von Kapitalströmen etc. werden dauerhaft nicht mehr tragen können. Es wird andere bzw. ergänzende Anreizsysteme für
Unternehmen und Organisationen geben müssen.
Um den Bedürfnissen nach einem ganzheitlichen Verständnis zum Beispiel von Gesundheit als individuellen Wert als auch für ganze Gesellschaften zu befriedigen, werden wir
Arbeitsformen, Wertschöpfungsprozesse und damit auch die Allokation von Ressourcen anders gestalten müssen
Erzählen Sie uns bitte von einem Schlüsselerlebnis, das Ihre Weltanschauung verändert hat.
Weltanschauung ist ein großer Begriff. Ein für mich einschneidendes Ereignis war der Fall der Mauer und damit die Möglichkeit, dass Deutschland sich wiedervereinen konnte. Reale und
von den Menschen erlebte Veränderungen haben Ideologien zum Einsturz gebracht. Für mich bedeutete dies, und das gilt im Übrigen heute noch, dass man die tatsächlichen Probleme der
Menschen aus einer gesellschaftlichen, aber auch aus einer unternehmerischen Perspektive im Blick halten und dafür Lösungen anbieten muss. Der aktuelle Trend der gesellschaftlichen
Entwicklung ist m.E. wieder sehr stark von Ideologien geprägt, als dass die wirklichen Probleme und damit auch in Teilen existentiellen Themen angepackt werden könnten.
Was sind die für Sie wichtigsten Parameter der Qualitativen Ökonomie?
Qualitative Parameter wie Leadership, Emotionalität und Praxisnähe „neu“ mit den quantitativen Methoden verbinden. Das Kundenbedürfnis, besser das Kundenempfinden sollte stärker in
den Mittelpunkt der unternehmerischen Entscheidungen gestellt werden. Raus aus den (Gedanken)-Silos, rein in eine von Menschen getragene Wertschöpfungskultur. Wesentlicher
Erfolgsfaktor ist m.E. dabei, die Interdisziplinarität beim Arbeiten, beim Lösen von Problemen und der Befriedigung neuer Kundenbedürfnisse herzustellen. Differenzierte Sichtweisen
aus unterschiedlicher Perspektive organisieren, ist für mich Quality Economy.
Was sollten wir tun und was sollten wir lassen, um Qualitative Ökonomie zu schaffen?
Wir sollten in der Aus- und Weiterbildung von Menschen und insbesondere von denen, die Führungsverantwortung übernehmen wollen, verstärkt Aspekte der sogenannten Soft Skills
implementieren.
Die Schaffung neuer oder weiterentwickelter Anreizsysteme müsste geleistet werden. Wir müssen mehr Persönlichkeit des Individuums zulassen.
Wir sollten aber, bei aller Relevanz qualitativer Momente, nicht der Versuchung erliegen, das „Wiegen und Messen“ von Produkten, Dienstleistungen oder Wertschöpfung aller Art zu
unterbinden oder abzuschaffen. Nur die Sichtbarkeit und Transparenz in Form einer akzeptierten Übersetzung (Zahlen, Daten, Fakten) lässt uns aus Erfolgen und Misserfolgen lernen. Das
ist die kluge Verbindung aus Qualitativem und Quantitativem.
Qualitative Parameter wie Leadership, Emotionalität und Praxisnähe „neu“ mit den quantitativen Methoden verbinden. Das Kundenbedürfnis, besser das Kundenempfinden sollte stärker in
den Mittelpunkt der unternehmerischen Entscheidungen gestellt werden. Raus aus den (Gedanken)-Silos, rein in eine von Menschen getragene Wertschöpfungskultur. Wesentlicher
Erfolgsfaktor ist m.E. dabei, die Interdisziplinarität beim Arbeiten, beim Lösen von Problemen und der Befriedigung neuer Kundenbedürfnisse herzustellen. Differenzierte Sichtweisen
aus unterschiedlicher Perspektive organisieren, ist für mich Quality Economy.